Die Geburtsstunde der
Herberge zur Heimat in Saarbrücken
Die Entstehung der Herberge zur Heimat Saarbrücken lässt sich bis in das Jahr 1870 zurückverfolgen. Auf Initiative von Martin Gottlieb Wilhelm Brandt, Direktor der Höheren Töchterschule, wurde damals, finanziert durch Spenden, ein Haus in der Schloßstraße Saarbrücken angemietet und als „Herberge zur Heimath“ mit 15 Betten ausgestattet.
Saarbrücker Zeitung vom 21. März 1870
Saarbrücken wurde damit Teil einer Entwicklung, die mit der Gründung beziehungsweise Eröffnung der ersten christlichen Herberge zur Heimat in Bonn durch Professor Clemens Theodor Perthes begann. Nur 60 Jahre später gab es im Deutschen Reich bereits 450 Herbergen mit etwa 1.800 Betten.
1872 konnte das Palais Doeben am Ludwigsplatz in Saarbrücken erworben werden mit nunmehr bereits 49 Betten.
Am 22. Juli 1881 erhielt die Herberge zur Heimat durch königliche Order die Rechte einer juristischen Person, die Geburtsstunde der heutigen Stiftung Herberge zur Heimat.
Im Palais Doeben fanden seitdem unzählige „durchreisende Handwerker und ähnliche Personen eine anständige, billige und wohlwollende Aufnahme…“ (Statut der Herberge zur Heimat in Saarbrücken vom 30.05.1881)
Im August 1940 wurde das Palais Doeben von der NS.Frauenschaft beschlagnahmt.
Bei einem Luftangriff wurde das Haus am 5. Oktober 1944 komplett zerstört. Aufgrund der großen Schwierigkeiten, ausreichende finanzielle Mittel zu erhalten, konnte der Wiederaufbau des Gebäudes erst Mitte der 1960er Jahre erfolgen. Am 22. September 1968 wurde dann die neue Herberge zur Heimat eingeweiht. Seither ist sie eine stationäre Einrichtung der Wohnungslosenhilfe.